Sa. 6.9.2014, 17 Uhr
„DIE HÜTTE DER PELAGEJA WLASSOWA“
Erinnerungen an die (digitale) Verzeichnung des Nachlasses von John Heartfield
Mit Originalton aus Brechts Inszenierung „Die Mutter“, Premiere am 13. Januar 1951
Von Peter Zimmermann
Bei schönstem Wetter erzählte Peter Zimmermann über die von Brecht dramatisierte Bühnenaufführung von Gorkis Romans „Die Mutter“. Die fotografischen Hintergrundprojektionen hatte John Heartfield entworfen, Neher und Hill die malerischen Teile. Die Handlung spielt in den Jahren 1905/06, kurz vor dem ersten Weltkrieg. Die Herrscher der später Krieg führenden Länder wurden auf den Bühnenhorizont projiziert. Brechts Dramatisierung von Gorkis Roman war die erste gemeinsame Arbeit nach John Heartfields Rückkehr aus London.
Als Bühnenbild dient auch die „Hütte“ der Mutter. John Heartfield hat sich im Vorfeld intensiv mit der russischen Hütte beschäftigt. Vielfältige Skizzen gibt es dazu im Archiv. Bei russischen Hütten entstand zuerst der große Ofen, ringsherum wurde dann die Hütte gebaut. Schaut man Heartfields eigene „Hütte“ in Waldsieversdorf an, dominiert auch hier ein Ofen (Kamin) den Wohnraum.
Die Personen wurden an die Rückwand des Bühnenbildes projiziert, mit der damaligen Technik nicht so einfach. Eindrucksvoll und ungewohnt (in heutiger Zeit) waren die Mitschnitte der (Kampf-)Lieder (Originalaufnahmen von 1951).
Der Freundeskreis hatte dieses Mal Kaffee und Kuchen, Sekt und Suppe vorbereitet, so dass man sich vor und nach der Veranstaltung stärken konnte. Bei Gesprächen auch über unsere weitere Arbeit ließen wir diesen schönen Sommerabend ausklingen.