100 Jahre Grosz-Heartfield-Konzern 1915-1920
Veranstaltungsflyer
7.2. – 28.2.2015
Marheineke Markthalle
Marheinekeplatz 15, 10961 Berlin
www.browse.gallery.de
Kleines Dada-Film-Festival
mit drei Filmen von Helmut Herbst.
Markthalle am Marheineke-Platz in Berlin-Kreuzberg, auf der Galerie
U-Bahn Gneisenau-Strasse, Beginn 18 Uhr, Eintritt frei:
Mittwoch, 25. Feb. 2015
deutschland dada
Einstündiger Dokumentarfilm
von Helmut Herbst, 1969
Mitwirkung: Raoul Hausmann, Richard Huelsenbeck, Hanna Hoech u.a.
Donnerstag, 26. Feb. 2015
John Heartfield, Fotomonteur
Einstündiger Dokumentarfilm
von Helmut Herbst, 1977
nach einem Buch von Helmut Herbst und Eckhard Siepmann
Freitag, 27. Feb. 2015
Happening Kunst Protest – 1968
Dokumentarfilm von Helmut Herbst 1981, 74 min.
Buch: Helmut Herbst und Friedrich Heubach
Rekonstruktion der vom WDR um die Hälfte gekürzten Originalfassung
Mit Allan Kaprow, Bazon Brock, Wolf Vostell, Joseph Beuys, Al Hansen
und Szenen der antiautoritären Bewegung
Nach den Aufführungen Gespräch mit Helmut Herbst
und Eckhard Siepmann (Konzeption der Ausstellung)
Aus dem Veranstaltungsflyer:
Kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde Berlin nicht nur von einer Revolution erschüttert, sondern auch von einer Gruppe junger Leute, die sich Dadaisten nannten und der vom Krieg demaskierten Macht und ihrer Kultur den Kampf ansagten.
Berlindada besaß auch in Kreuzberg ein ästhetisch/politisches Munitionslager: den Grosz-Heartfield-Konzern. 1915, vor genau 100 Jahren, begannen Freundschaften und künstlerische Zusammenarbeit zwischen Grosz und Heartfield. Von ihrem Atelier in der Belle-Alliance-Straße, dem heutigen Mehringdamm, streuten sie die Drachensaat Dadas in Berlin aus.
Zur Eröffnung der Veranstaltung am 7.2.15 um 15 Uhr kamen viele Interessierte.
Die Ausstellung zeigt die gemeinsame produktive Tätigkeit von Grosz und Heartfield in dieser Zeit, mit ihrer Vorgeschichte und ihren Folgen. Und sie macht schließlich sichtbar, dass der subversive Geist Dadas in Kreuzberg der Gegenwart noch nicht völlig verweht ist.
Prägend für die Künstelr waren die Erfahrungen der Kriegskatastrophe und des Großstadtchaos; die Schlächterei des Krieges bewies ihnen die Ohnmacht der Kultur und der abendländischen Werte insgesamt. Sie ließ sie zu Schere und Klebstoff greifen und mit Montagen experimentieren, die an die Stelle der verhöhnten Kunst treten sollten.
Die acht Ausstellungsteile liegen wie Inseln im brandenden Marktgeschehen, und dieses Treiben ist optisch wie akustisch ein Teil der Schau. Sie kommt damit einer Intention von Dada entgegen: der Verschwisterung von Kunst und Alltag, von Poesie und Leben.
Ausstellungskonzept von: Eckhard Siepmann leitete das Werkbundarchiv in Berlin und gründete das Museum der Dinge. Veröffentlichte das Buch Montage: John Heartfield. Vom Club Dada zur Arbeiter-Illustrierten Zeitung.
Blick auf die Ausstellung
Die acht Ausstellungsinseln:
Dada hier
Worum geht es hier?
Zeitraster
dada am Mehringdamm
Weltzersplitterung
1915, die Begegnung. Erste Klebeversuche
Populäre Collage / Fotomontage
Innenraum Früher Grosz: Clowns, Huren und Lustmorde
dada-Brutstätte 1: Weltkrieg
George Grosz im Irrenhaus
Weltbeschleunigung
dada-Brutstätte 2: Großstadt
Simultanität Perspektiven-Mix Scherbenwelt
Exkurs: Das Ganze zerfällt in Scherben
1917, Wieland Herzfelde, Neue Jugend
Verhöhnung der Kunst
Ausgebremste Revolution
Hungern und Bluten für die Besitzkröten
Halbe Revolution 1918 und Blutbäder 1919
Piscators Proletarisches Theater in Kreuzberg
Innenraum: SPD-Verspottung
Der Konzern: Splitter kleben
Der Konzern. Montagen und Collagen
John, der Frauenmörder
Leben und Treiben der Dadas
Dada-Soirées, Performance
Dada-Messe 1920
Albtraum Auferstehung
Dada contra Hitler
Innenraum: Albtraum Auferstehung
AIZ: Kunst für die Strasse
Trümmer George, Mittelmeer John
Dadas Vermächtnis und subversive Enkel
Dadas Vermächtnis: Unterhöhlung des Sinns und des Subjekts
Dadas Verwandtschaft. Surrealismus, Beatniks, Situationisten, Fluxus, Punks
Dada in Kreuzberg heute. Endart, Die Partei, kpd/rz, Bergpartei, Grindchor …
Integriert im Marktgeschehen