03. September 2022
Winnie Böwe singt und spricht Lieder und Gedichte von Bertolt Brecht. Dabei wird sie von Felix Kroll am Akkordeon begleitet. Besonderes Augenmerk richtet sie auf Frauenthemen in Brechts reichem Werk. Zum Beispiel in „Happy End“, der Geschichte des Heilsarmee-Mädchens Lilian Holiday im Gangstermilieu Chicagos.
Wieder einmal ist Felix Kroll bei uns. Diesmal mit Winnie Böwe. Die Schauspielerin und Sängerin hat das 1929 von Elisabeth Hauptmann geschriebene Stück „Happyend“ bearbeitet. Toll an dem Stück sind eigentlich nur die Songs von Kurt Weill und Bertolt Brecht von „Surabaya Johnny“ bis zum „Bilbao Song“. Das Stück sollte an den Erfolg der Dreigroschenoper anknüpfen, wurde aber ein Flop. Amüsant erzählt Winnie Böwe die Geschichte des Heilsarmee-Mädchens Lilian Holiday im Gangstermilieu Chicagos – verbotene Liebe, Crime, Läuterung, Verrat und Lebensgefahr.
Dieser 45 minutige Streifzug mit den schönsten Songs von Brecht hat uns gefallen. Zeit bleibt auch noch für einige andere Songs.
So begann die Veranstaltung mit dem Song „Der Graben“ nach einem Gedicht von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1926, leider noch sehr aktuell.
„Mutter, wozu hast du deinen aufgezogen?
Hast dich zwanzig Jahr mit ihm gequält?
Wozu ist er dir in deinen Arm geflogen,
und du hast ihm leise was erzählt?
Bis sie ihn dir weggenommen haben.
Für den Graben, Mutter, für den Graben. … „
„Mutter Beinlein“ und ein Song über den Paragraphen 218 und anderes ergänzte das gelungene Programm.
Helmut Oehring hatte uns dieses schöne Programm empfohlen und die Kontakte hergestellt.
Wie auch bei allen anderen Veranstaltungen gab es Kaffee und selbst gebackenen Kuchen.